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Die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 6 planten und bauten jeweils allein oder zu zweit aus einem Schuhkarton ein Modellhaus, um bauliche Wärmeisolierungen zu erkunden. Aber: Wie gut ist denn die Wärmedämmung der Modellhäuser? Mit der schuleigenen Infrarot-Wärmebildkamera war eine fachliche Analyse kein Problem! Helle, gelb-rote Farben stehen im Bild für hohe, blau-violette Farben für niedrige Temperaturen.

 

 

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Abbildung 2: Alle Modellhäuser konnten sich sehen lassen. Sie hinterließen nicht nur im Wärmebild sondern auch bei normaler Betrachtung einen tollen Eindruck (hier als Beispiel das Modellhaus von Marcel aus der Klasse 6d) !

Der Beruf des Energieberaters nimmt in unserer Gesellschaft aufgrund der stark abnehmenden, fossilen Energieressourcen eine immer bedeutsamere Stellung ein. Um den Schülerinnen und Schüler dieses zukunftorientierte Berufsfeld mit seiner besonderen MINT-fachlichen Ausrichtung näher zu bringen, wurde in der Jahrgangsstufe 6 ein Energiesparprojekt im Rahmen des Physikunterrichtes durchgeführt. 

Mit großer Begeisterung und enormem Tatendrang konstruierten die Schülerinnen und Schüler zunächst aus einem Schuhkarton ein Modellhaus, um an diesem die Effektivität von Wärmeisolierungen zu erkunden. Nach verschiedenen Baumaßnahmen im Innen- und Außenbereich wurden die Modellhäuser mit einer Heißwasserbox beheizt. Die Schülerinnen und Schüler ermittelten dann mittels Temperaturmessung, wie viel Wärme durch Hauswände, Tür und Fenster verloren geht.  

Da man mit einer Infrarot-Wärmebildkamera Wärme sehen kann, wurden mit ihr die Modellhäuser auf Wärmeverluste aufgrund von undichten Stellen überprüft z. B. an Fenstern, Türen oder auf dem Dach (Abbildung 1).

Die verschiedenen Modellhäuser können sich sehen lassen. Die Konstrukteure präsentierten mit viel Freude ihre Bauwerke den Mitschülerinnen und Mitschüler (Abbildung 2).

Die Ergebnisse übertrafen alle Erwartungen. Bei den Modellhäusern waren deutlich Unterschiede im Dämmverhalten zu beobachten. Wände mit wärmereflektierender Aluminiumfolie zeigten eine deutlich niedrigere Außentemperatur als vergleichbare Referenzwände ohne diese Maßnahme. Auch die extrem hohen Dämmeigenschaften von Styropor wurden für alle Beteiligten deutlich. Bedeutungsvoll waren auch die Fensterkonstruktionen. Gleich bei mehreren Modellen war ein drastischer Wärmeunterschied zwischen Einfach- und Doppeltverglasung festzustellen.

 

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Abbildung 3: Mit Hilfe ihrer Praxiserfahrung begutachteten die Schülerinnen und Schüler als Energieberater ihre Schule. Beim Flachbau Haus 2 ergaben sich viele Parallelen zu den eigenen Modellhäusern. Schnell wurde durch thermografischer Analyse klar, dass den Türen und Fenstern eine besondere Bedeutung bei den vorhandenen Wärmeverlusten der eigenen Schule zukommt (Gelb-rote Farben: hohe Temperatur / blau-violette Farben: niedrige Temperatur).

 

Anschließend verwerteten die Schülerinnen und Schüler ihre neue Praxiserfahrung bei einer Begutachtung der eigenen Schulgebäude: Die Wärmedämmungen ihrer Modellhäuser wurden hierbei von ihnen realistisch in Bezug auf eine praktische Anwendung an ihren eigenen Schulgebäuden bewertet. Sowohl die Innen- als auch die Aussenbereiche von den Gebäuden 1 und 2 wurden inspiziert und eventuelle Mängel bei der Wärmeisolierung schriftlich auf einem Beurteilungsbogen dokumentiert. Als einen weiteren Parameter der Wärmedämmung sind die Außenwände auch qualitativ mittels Thermografie festgehalten worden.

Ohne an der eigenen Energie zu sparen und mit viel Begeisterung waren die Schülerinnen und Schüler bei der Arbeit. Der Begriff des Energiesparens wurde sicherlich lang andauernd bei ihnen belebt!