Günter Wallraff stattete unserer Schule einen Besuch ab. Der berühmte Journalist und Autor las aus seinen Büchern, erzählte von seiner Arbeit, kam mit Schülerinnen und Schülern ins Gespräch und... spielte Tischtennis mit ihnen. Er trainiert regelmäßig mit dem Bundesgesundheitsminister, was man deutlich sah. Verraten, wer gewinnt, wollte er aber nicht!

Oh, das da vorne ist doch Günter Wallraff, dachte sich kürzlich Frau Aydogdu in einem Köln-Nippeser Café. Mal nachhören, ob der nicht mal Lust hat, in die Schule zu kommen und mit den Kindern zu reden. Gedacht-getan und tatsächlich: Günter Wallraff hatte große Lust auf eine Stippvisite nach Dormagen. Schnell war ein Termin gefunden und hausintern die Idee geboren, das etwas größer aufzuziehen. So wurde aus dem Besuch einer Klasse der einer ganzen Stufe in der kleinen Turnhalle.

Wallraff erinnerte sich sehr lebendig und aufgeräumt an seine eigene Zeit als Schüler, erzählte von seiner Familie und natürlich seiner Arbeit als Investigativjournalist, die ihn weit über die Grenzen Deutschlands hinaus berühmt gemacht hat. Im Mittelpunkt stand dabei der Bericht aus den Ford-Werken ("Ganz unten") und der Redaktion der BILD-Zeitung. Wallrafs Anliegen war und ist es bis heute, Misstände im Geflecht großer Firmen aufzudecken und bekannt zu machen. Seine Rechercheergebnisse veröffentlicht er in Büchern, Zeitungen und im Fernsehen; aktuell in einem eigenen Format bei RTL.

SA GW

Sultan Aydogdu und Günter Wallraff

Die BILD-Zeitung, so Wallraff, arbeitet heute anders. Sie ist zahmer geworden und verleumdet Menschen nicht mehr im selben Maße wie früher. Solche Gefahren sieht er heutzutage viel stärker auf Social-Media. Eine Wappnung gegen Mobbing auf SM sieht er in der Medienerziehung, einer stark reduzierten Nutzung der Plattformen (hört, hört) und... der Literatur. An Heinrich Bölls Die verlorene Ehre der Katharina Blum sei sehr gut zu erkennen, welche schlimmen Konsequenzen die Verfolgung und ungerechtfertigte Beschuldigung auf Betroffene haben. Die Schule wird diesen Lektüretipp sehr gerne aufnehmen. Mit ihm war auch eine Brücke zu einer aktiven Erziehung zu Demokratie geschlagen. Wallraf ermunterte die jungen Leute, teilzuhaben an gesellschaftlichen Vorgängen und warb für die Stärken unserer Verfassung: Wir leben in einem Rechtsstaat.

Die Schülerinnen und Schüler hatten eine ganze Reihe Fragen an den berühmten Gast vorbereitet, die sich auch auf persönliche Einstellungen bezogen: Wie verändert sich durch Ihre Arbeit Ihr Verhältnis zu den Scheinkollegen? oder Haben Sie nicht auch mal Angst, aufzufliegen? Das wäre in den Fordwerken beinahe passiert. Wallraff gab sich als griechischsprachiger Türke aus, was nach einiger Zeit unter den Kollegen zu Misstrauen führte. Auf die Aufforderung, mal was auf Griechisch zu sagen, konnte er sich mit einigen Passagen Homers behelfen, die er als Jugendlicher im Original gelernt hatte. Der Wert der Bildung...

Günter Wallraff hatte darauf bestanden, nach seinem Auftritt mit Schülerinnen und Schülern Tischtennis zu spielen. Das war in der Turnhalle schnell arrangiert. Auf unserer Instagram-Seite gibt es dazu einen kleinen Film. Später klang der Besuch bei guter Laune und Pommes aus.

Lieber Herr Wallraff: Ganz herzlichen Dank für Ihren Besuch bei uns und hoffentlich bald mal wieder! 

 
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