Am 9. November fand wie jedes Jahr auf dem jüdischen Friedhof in Dormagen eine bewegende Gedenkveranstaltung anlässlich der Novemberpogrome von 1938 statt. Die Veranstaltung wurde von Bürgern, Vertretern der Stadt sowie Schülervertretungen und Schulen des Dormagener Raums begleitet. Casimir Storm, Gabriel Mathon, Marcel Holte und Ingar Storm von der BvS-Gesamtschule präsentierten eindrucksvolle Zitate von Zeitzeugen der Reichspogromnacht.

Jüdischer Friedhof 09.11.24

Kurz zum historischen Hintergrund: In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938wurden jüdische Geschäfte, Synagogen und Wohnungen im gesamten Deutschen Reich zerstört und geplündert. Diese Nacht markiert einen Wendepunkt in der systematischen Verfolgung und Diskriminierung der jüdischen Bevölkerung durch das nationalsozialistische Regime.

Die Schülervertretung las an diesem Abend bewegende Zitate von Zeitzeugen vor, die die Schrecken und den Schmerz jener Novembernacht in Worte fassten. Durch ihre Stimmen wurden die Erlebnisse jener Menschen lebendig, die die grausame Verfolgung überlebt haben. Die Schüler bemühten sich, die Berichte so eindringlich wie möglich wiederzugeben und auf diese Weise die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten.Der Bürgermeister von Dormagen, Erik Lierenfeld, sprach ebenfalls undbetonte die Bedeutung des Gedenkens und derErinnerungskultur, um die Lehren aus der Vergangenheit zubewahren. Es sei eine Verpflichtung, die Erinnerung an dieOpfer lebendig zu halten und entschlossen gegen Antisemitismus und Rassismus einzutreten.
Viele Anwesende zeigten sich ergriffen von der Atmosphäre und der intensiven Auseinandersetzung der jungen Menschen mit der Geschichte. Die Zitate der Zeitzeugen, vorgetragen von den Schülern, schufen eine Brücke zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart und erinnerten daran, dass die Erlebnisse und das Leid der Opfer niemals in Vergessenheit geraten dürfen. 

Organisiert wurde die Gedenkfeier vomPartnerschaftsverein Dormagen-Kiryat Ono und dem städtischen Kulturbüro.

Zitate: 

„Ich sah die Flammen aus der Grindelhof- Synagoge schlagen. Davor brannte ein Haufen jüdischer Gebetbücher und Thora-Rollen. Am abstoßendsten fand ich die Gesichterder SA-Männer, die von der brennenden Synagoge angestrahlt wurden. Ich hatte den Eindruck, die Männer waren davon überzeugt, etwas besonders Gutes zu tun." -Unbekannter Zeitzeuge
"Sei niemals ein Mitläufer. Bedenke bei allem, was du tust oder nicht tust, dass jeder Mensch etwas bewirken kann. Quäle keine Menschen, unterdrücke niemanden, diskriminiere niemanden, gebe jedem eine Chance, so anders er auch sein mag. Und lass dich niemals gegen andere aufhetzen. Denn vielleicht haben diese anderenMenschen eine Geschichte zu erzählen, die viel mehr mit dir selbst zu tun hat, als du es dir vorstellen kannst"-Irene Butter

„Ihr seid nicht schuld an dem, was war, aber verantwortlich dafür, dass es nicht mehr geschieht."- Max Mannheimer

„Was gewesen ist, können wir nicht ändern. Ich binzurückgekommen, um mit euch zu sprechen, euch die Handzu reichen. Aber euch zu bitten, dass ihr die Zeitzeugen seinsollt, die wir nicht mehr sehr lange sein können. Was war, können wir wie gesagt nicht ändern. Es darf nur nie wiedergeschehen. Es ist in eurer Hand, dass ihr vorsichtig seid." -Margot Friedländer

„Ich war nicht überrascht über die Gewalt, auch nicht als Kind. Und doch: Das schrille Grölen, das Klatschen, das höhnende Lachen, das Feuer, die Splitter undherabstürzenden Trümmer - je mehr ich sah, desto größerwurde meine Angst. Bis zum 9. November 1938 hatte ich dieDemütigungen und Anfeindungen verkraften können, undauch verachtet und bespuckt zu werden. In dieser Nacht derErbarmungslosigkeit aber überkam mich die Verzweiflung.In jener Nacht am 9. November 1938 begriff ich: Wir haben unser Existenzrecht verloren."-Charlotte Knobloch

 
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