Rezensionen - 81 Fotos (Link im Artikel) - Zur Handlung - Rollen und ihre Darsteller |
Ein Abend zum Nachdenken und Schmunzeln |
Die Aufführung des Literaturkurses 12 unserer Schule "Der Besuch der alten Dame" hätte Friedrich Dürrenmatt sicher gefallen.
Michael Oomen |
Dauerbrenner & erfolgreiche Inszenierung |
Der Auftritt des Literaturkurses auf der Homepage der Schule wirkte dieses Schuljahr so zurückhaltend, fast zarghaft, denn viel bekam der interessierte Beobachter nicht mit: So gab es keine Selbstinszenierungen auf der Homepage und auch keine großartigen Ankündigungen einer Inszenierung. Aber dann, es wurde schon sommerlich, erhielt man Einblick: Ein Aufmacher, Probenfotos - ein Dürrenmattstück, der Besuch der alten Dame. Der Kurs wollte sich also um den Themenkomplex Gerechtigkeit kümmern. Tom K. Antom |
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Zu den Fotos bitte auf das Bild unten klicken! |
(Fotos: St.-G. Schnorr) |
Der In-Szene-Setzer |
Zum Stück und zur schönen Leistung der jungen Darsteller ist hier schon vieles gesagt worden. Ich schließe mich dem meisten an und möchte mich nach meinem Theaterbesuch am 24.06. einmal mit einem ganz anderen Aspekt befassen - der Regie! |
Ich beobachte seit Jahren und nun auch wieder in den vergangenen Wochen wie Stefan Schnorr schier das Äußerste aus den jungen Leuten rausholt. Mädels und Jungs mit allen möglichen Talenten und Interessen, sicher; die aber eben doch kurz vorher noch - alte Schülerkrankheit - einigermaßen lustlos, gelangweilt und unvorbereitet im Unterrichtsraum vor sich hin dümpelten. Die glücklich über jeden Gong gern zügig den Ausgängen entgegenstreben... |
Und nun, in der Theatersaison an der BvS, hört man in Stufe 12 wieder die sagenhafte Rede von quasi durchgearbeiteten Wochenenden, von endlosen Bühnentrainings, akkuraten Proben; natürlich alles "freiwillig"! Ich bekenne, dann immer ein bisschen skeptisch zu sein, so nach dem Motto: "Na ja, vielleicht waren es eher 4 als 8 Stunden..." aber wenn ich dann die Aufführung besuche, spüre ich: "Das stimmt schon mit den regelmäßigen 8, 10, 12- Stunden - Sitzungen!" Da ist ganz sicher endlos gewerkelt, gebastelt, gestellt, Probe-gesprochen worden. Da wurden Laufwege einstudiert, mit Beleuchtungen, Konstellationen, Bewegungen und Tönen experimentiert, ausführlich über Mimik und Modulation beraten. Jeder Handgriff sitzt, ist abgestimmt und wenn es sich auch um scheinbare Banalitäten handelt wie das stille, zügige Wegräumen von Bühnenrequisiten in kurzen Dunkelpausen zwischen zwei Szenen. |
Ein pädagogisch-künstlerischer Glücksfall also, das heißt: Ehrgeiz wurde erweckt und eine tiefe, sich aus dem gemeinsamen Projekterleben speisende Motivation erzeugt. Motivation ist Bewegung; Bewegung hin zu einem gemeinsamen Ziel! |
Wie der Regisseur das hinbekommt... nun, über die Kunst generell kann ich nur spekulieren. Bei Gelegenheit frage ich ihn mal und werde wahrscheinlich zur Antwort hören: "Du musst es einfach machen..." Sicherlich werde ich ein wenig ratlos von dannen ziehen. Ich vermute aber jedenfalls, dass zweierlei eine Rolle spielt: Leidenschaft (um nicht von Besessenheit zu sprechen) und Inszenierung (um nicht von Ästhetisierung zu sprechen). |
Denn die Liebe, die Versessenheit zum Detail zeigt sich ja auch im gesamten Umfeld des Projekts; der sorgsamen Ablaufplanung, der, bei wahrhaft problematischen Raumverhältnissen, Herstellung einer attraktiven Bühnenarchitektur mit einfachen Mitteln und, last but (längst) not least, einer professionellen Dokumentation der Verwandlung von Schülern zu Schauspielern, einer Mensa zum Theater! 800 Klicks auf die Projektseite (ich spreche von einer Schulhomepage und nicht von SPIEGEL-online!) belegen, wie dankbar die jungen Leute für die erstklassige fotographische und gestalterische Aufbereitung ihrer Arbeit sind. |
Dem sichtlich gerührten Stefan Schnorr dankten die Akteure auf der Bühne mit einer Rede und Schokolade (hätte es angesichts der Besitzverhältnisse der Claire nicht eine MILKA sein müssen?). Im Internet gibt´s natürlich keine Süßigkeiten; nur Lob. Dies aber in den höchsten Tönen. Danke für deine großartige Theaterarbeit, Stefan! |
Axel Frieling |
Die Ausgangslage
Schwanger verlässt Klara Wäscher im Winter ihre Vaterstadt Güllen. Nach 45 Jahren kommt sie, inzwischen sehr reich geworden, zurück und findet ein gänzlich verarmtes Güllen vor. Auf dem Hintergrund 'praktischer Menschlichkeit' entwickelt Dürrenmatt in diesem Stück nun die Metastasen unserer Hybris, unserer Selbstüberschätzung. |
Promotion (aktuell) |
Promotion (Entwürfe - alt) |
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Rollen und ihre Darsteller (R. Tausch)
Alfred Ill: Nicolas Abts
Claire Zachanassian: Lena Schönell
Frau Ill: Anzela Cerepanov
1.Bürger: Emre Sali
2.Bürger: Daniel Gottschalk
3.Bürger: Michael Modemann
4.Bürger:
Maler: Yannick Schmitz
Bürgermeister: Sebastian Müller
Arzt: Lucas Riedel
Lehrerin: Tabea Heinritz
Pfarrer: Simon Schmitz (Jg. 10)
Polizist: Leonid Tetera
Butler: Tim Overtheil
Gatte: Adrian Tontsch
Koby: Yannik Wolff
Loby: Ryan Knebel
1.Frau: Maren Appelt
2.Frau: Katharina Quehl
Radioreporterin: Jana Reetz (NGK, Jg. 10)
Pressemann: Florian Hajen
Kondukteur: Fredeic Sehnem
Pfändungsbeamtin: Rebecca Tausch
Kellnerin: Katharina Quehl
Turner: Frederic Sehnem
Fräulein Luise: Rebecca Tausch
Souffleuse: Annalena Gatzen
Licht: Rebecca Tausch, Maren Appelt, Adrian Tontsch, Lucas Riedel, Tabea Heinritz
Musik: Florian Hajen, Frederic Sehnem
Maske: Jana Reetz, Maren Appelt, Annalena Gatzen
Regie u. Gesamtleitung: Stefan-G. Schnorr
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Zum diesjährigen Bühnenbau: Fotos HIER |