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Wenn Musikunterricht aus dem Rahmen fällt... …kann man was erleben. Einhundertfünfunddreißig Minuten Neue Musik im Aalto-Musiktheater in Essen. Made by Ligeti. Der Musikkurs des 11. Jahrgangs war dabei! Hier seine Eindrücke.

Letzte Erweiterung vom 16.04.15

 

 

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Aalto-Musiktheater, Innenansicht I

 Nach dem Unterricht ist vor dem Besuch

Stimmen und Erwartungen

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Aalto-Musiktheater, Innenansicht II

 "Opernsensation des Jahres" (Fremdtext)

 

Das wird die Opernsensation des Jahres – im Ruhrgebiet und darüber hinaus. Und das nicht nur für das übliche Hochkulturpublikum. Immerhin ist Komponist György Ligeti, spätestens seit Stanley Kubrick seine Musik für "2001: Odyssee im Weltraum" verwendete, so etwas wie Popkultur. Und die einzige Oper des Ungarn bewegt sich genial am Rande des Trash. In „Le Grand Macabre“ steigt Nekrotzar aus seinem Grab, um der Welt einen fulminanten Weltuntergang zu bescheren. Die irre Story, die vom belgischen Surrealisten Michel de Ghelderode stammt, passt perfekt zu Ligeti, der einer der ganz seltenen Komponisten mit echtem musikalischem Humor ist.

http://www.coolibri.de/redaktion/kultur/0315/le-grand-macabre-orchester-mit-hupe.html 

 
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 Aalto-Musiktheater, Bühne (1. Bild)

 
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 GK Musik Jg. 11

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 Aalto-Musiktheater, Zuschauerraum mit Rängen und PA-Steuerung

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 Jugendliche Besucher, GK Musik Jg. 11

 


180 Grad (Eigentext)

 

Ich dachte eigentlich, dass Oper viel mit Musik zu tun hat und war mir auch bewusst, dass nicht nur Musik gespielt wird, sondern auch geschauspielert wird, halt wie in einem Theater. Doch das hab ich mir dann ganz anders vorgestellt, als es tatsächlich war. Immer wieder kamen Sexszenen vor, Frauen wurden unechte Brüste und Schamhaare angeklebt und bei den Männern war es nicht anders - aus Schaumstoff, Metall oder Plastik.
Als am Ende der Oper zwei splitterfasernackte Menschen vor mir standen, war ich sichtlich geschockt und konnte es nicht glauben. Als die Oper dann zu Ende war, musste ich meine Eindrücke erst mal 'verdauen'.

A.W.

 


Oper zum Fremdschämen (Eigentext)

 

Meiner Meinung nach ist die Oper nicht empfehlenswert. Trotz gesanglich guter Leistung ist die fehlende melodische Musik schwer anzuhören und dieses grausame makabre Schauspiel schwer anzusehen. Allein, dass am Ende des Stückes zwei Nackte auf der Bühne stehen, regt zum Fremdschämen an. Es ist nicht sehr ansehnlich und es gibt nicht eine Sache, die mir persönlich an dem Stück gefallen hat. Ich hätte mir lieber eine klassische Oper angesehen, welche musikalisch anspruchsvoll ist und melodisch viel schöner anzuhören ist.

J.S.

 

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 Anfangsbühnenbild

 


Prioritäten setzen (Eigentext)

Ich denke, dass Ligeti mit dieser Oper zeigen möchte, dass die Menschen sich um die Dinge kümmern sollen, die wichtig sind und ihnen gut tun. Das Stück soll auch zeigen, wie unüberlegt und sinnlos  manche Menschen mit ihrem Leben umgehen. Anstatt sich um wichtige Dinge zu kümmern, beschäftigt sich im Stück jede Person nur mit sich selbst und versucht, vor dem Tod noch so viel Spaß wie möglich zu haben. Freundschaft und Liebe spielen für Niemanden eine Rolle. Alle stehen allein und für sich selbst. Der viele Schaumstoff in der Oper steht meiner Meinung nach dafür, dass viele Dinge nicht mehr natürlich sind. 

Der Auftritt der beiden Nackten am Ende soll vermutlich an Adam und Eva erinnern, die Sünde begehen und diese erst bereuen, als es zu spät ist. Zusammenfassend kann man sagen, dass Ligeti mit dieser Oper versucht, die Menschen wach zu rütteln, um ihnen zu zeigen, worauf es im Leben wirklich ankommt.

A.F.


Gefällt mir, was ich sehe? (Eigentext)

 

Le Grand Macabre spielt im Breughelland, einer kaputten und doch glücklichen, versoffenen und verhurten Welt. Die Menschen dort erwarten einen Weltuntergang und sind deshalb ausgelassener denn je. Die Oper, die Ende der 70er Jahre geschrieben worden ist, spiegelt Attribute und Stereotype dieser Zeit wieder. In den 60er Jahren findet eine sexuelle Revolution statt. Es gibt keine Regeln, die freie Liebe wird propagiert und Neues wird ausprobiert. Dies stellt György Ligeti in seiner Oper deutlich dar - zu erkennen an Kunstbusen und -Penisen. Es sieht unecht aus, schockiert dennoch. Es verstört mich und macht mich sprachlos. Was soll das? Warum? Nein, das kann nicht sein! So absurd, pervers und verrückt! Wo liegt der Sinn? All das schwirrt in meinem Kopf  herum. Gefällt mir, was ich dort sehe? Oder soll ich es verabscheuen?

 M.H

 

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 Blick in den Orchestergraben


Musik, die nicht stört! (Eigentext)

 

György Ligeti ist ein Komponist, der sich schon immer von anderen Künstlern und Komponisten abgegrenzt hat. Ligeti zeichnet sich durch seine Originalität und Eigenständigkeit aus. Seine Werke sind anders und außergewöhnlich. Als Beispiel kann man die Anti-Anti-Oper "Le Grand Macabre" nennen, die Ligeti zwischen 1973 und 1977 geschrieben hat. In der Oper werden zum Beispiel neben den konventionellen Instrumenten, auch Autohupen, fünf verschiedene Arten von Pfeifen, verschiedene Türklingeln, zwei Sirenen, eine Entenquake und eine Lotusflöte zur Untermalung der Handlung genutzt. Ligetis Musik ist ziemlich 'schräg', aber auch voller Zitate aus Arbeiten von Monterverdi, Bach, Beethoven, Rossini und Schubert. Dennoch bricht seine Musik nicht in Chaos aus. Chaos auf der Bühne - ja. Und Chaos in der unmittelbaren Wirkung -  vielleicht. Beim Komponieren, aber sicher alles andere als Chaos! Ligetis Musik zeigt "hochkomplizierte rhytmische Veflechtungen und Strukturen". Seine Musik hat viele verschiedene Einflüsse - aus Volksmusik, Elektronik, Klassik und Mondere - und dennoch eine ganz eigene Sprache. Das ist das Ergebnis jahrelanger Auseinandersetzung Ligetis mit "serieller Musik" - einer extrem durchgeplanten und durchstrukturierten Kompositionsweise der Neuen Musik. Ganz anders als die Szene erzeugt seine Musik kaum Unverständnis oder Abneigung.

 M.G.

 


Zur Bildergalerie des Aalto-Theaters Essen von der Aufführug "Le Grand Macabre".

Bitte hier klicken.

 


 

 

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Aalto-Musiktheater, Innenansicht III

 

 Artikel-Fotos: St.-G. Schnorr
 
 
 
 
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