MOL mit Bumerang2 650Aussie-Round-Weltmeister Günter Möller mit seinem Bumerang

 

Brasilien ist nicht nur wirtschaftlich eine der aufstrebenden Nationen. Nein, auch sportlich sind die Südamerikaner eine Macht. Nicht umsonst wurden die beiden größten Wettbewerbe, die es in der Sportwelt gibt – die Olympischen Spiele (2016) und die Fußball-WM (2014) – nach Brasilien vergeben. Deutlich kleiner war da die Bumerang-WM, die im Oktober 2012 in Itú, nahe São Paolo, ausgetragen wurde.
Günter Möller, Klassenlehrer der 10F und Lehrer für Biologie und Englisch, war erneut für die Deutsche Bumerang-Nationalmannschaft nominiert und konnte sich so auf die spannende Reise nach Südamerika machen.
Nach bereits sechs WM-Titeln mit der Mannschaft, fanden sich die langjährigen „B-Motions“ nun als „Re-Motions“ neu: Fridolin Frost (Bremen), Gerrit Lemkau (Münster), Günter Möller (Dormagen und Lehrer an der BvS), Thomas Szartowicz (Alsbach bei Darmstadt) und Oliver Thienhaus (München). Der sechste im Bunde, Alexander Opri (Berlin), war leider auf Grund einer schweren Erkrankung in der Familie nicht in der Lage ebenfalls in Brasilien anzutreten.
Re-Motions 650
Die Re-Motions: Szartowicz, Möller, Lemkau, Frost; vorne: Thienhaus
Die Tage vor dem Turnier boten neue, interessante und schöne Einblicke in Land und Landschaft. Dass im Oktober der brasilianische Sommer an seinem Anfang steht, war ein zusätzlicher Bonus! Itú, so etwas wie die Blumen-Stadt der Region, zeigte sich in ganzer Pracht und auch die natürliche Vegetation ließ einen Europäer schon an Regenwald und Amazonien denken, auch wenn dies fast 3000 km entfernt war.
Bananan 650
Der Wurfplatz lag auf dem Gelände eines Hotels – hier hat man Platz…

Utensilien 650Platz und viele, viele Bumerangs braucht ein Weltklassewerfer

Alle Werfer 650Gruppenbild aller Mannschaften

14 Mannschaften traten an, in drei Tagen den Sieger in den sieben Disziplinen und der Gesamtwertung zu ermitteln:
Accuracy - Hier geht es darum, den mindestens 20 Meter weit fliegenden Bumerang möglichst nahe am Abwurfort landen zu lassen.
Aussie-Round - Die Australische Runde erweitert Accuracy um die Bewertung der Flugweite von bis zu 50 Metern und die Möglichkeit den Bumerang zu fangen.
Endurance - Der Werfer hat fünf Minuten Zeit seinen Bumerang (20m Mindestweite) so oft zu fangen, wie möglich.
MTA-100 - MTA steht für Most Time Aloft – hier wird die maximale Flugdauer bis zum Fang gestoppt. 100 steht dabei für den Durchmesser des Abwurf-/Fangkreises.
Super-Catch - DIE Nerven-Disziplin schlechthin: Ein Mannschafts-Mitglied wirft einen MTA und bestimmt durch die Flugzeit, die Zeit, in der die drei Mannschafts-Kollegen ihren schnellen Bumerang (20m Mindestweite) möglichst oft werfen und fangen können. Die Summe ALLER Fänge ergibt den Team-Score. Wird der MTA nicht gefangen, so ist der Team-Score NULL.
Team-Relay - Dies ist eine Staffel. Die Werfer starten 30 Meter vom Abwurfpunkt, laufen dort hin und müssen ihren Bumerang ebenfalls 30 Meter weit werfen und fangen. Nach gelungenem Fang, geht es zurück zum Start und der nächste Werfer wird abgeklatscht. Jeder der vier Starter läuft zweimal. Immer zwei Mannschaften starten gegeneinander.
Trick-Doubling - Jeder der vier Werfer muss seinen Bumerang zunächst einzeln zehnmal nach Vorschrift fangen, anschließend werden je zwei Bumerangs fünfmal gleichzeitig geworfen und ebenfalls nach Vorschrift gefangen. Jeder Fang wird mit einer gewissen Punktzahl belohnt.

Bumerangbruch 650Hin und wieder kapituliert der Bumerang - natürlich nicht der Werfer

Spannende Tage für die Re-Motions
Die Re-Motions konnten direkt die erste Disziplin, MTA-100, für sich entscheiden, die schärfsten Konkurrenten – die Rad Revolution aus den USA – wurden nur Vierter. Auch die zweite Disziplin, Australische Runde ging an Re-Motions, Rad Revolution wurde Dritter. Nach einem Dritten Platz in Super Catch gab es noch einen Platz Zwei. Nach Tag 1 lagen die Re-Motions auf Platz 2 hinter dem internationalen Team BoomerGang, welches, da es keine National-Mannschaft war, außer Konkurrenz mit warf. Rad Revolution auf Platz 3.
Tag 2: Re-Motions belegten Platz 3 in Super-Catch, Platz 1 in Team-Relay, Platz 2 in Endurance und nur Platz 5 in Accuracy. Damit waren sie nur 0,5 Punkte hinter T.O.B.Y aus den USA und wieder Zweite des Tages. In der Gesamtwertung lagen die Re-Motions vor Tag 3 mit 5 Punkten in Führung vor BoomerGang, 11 vor Rad Revolution und 17 vor T.O.B.Y.
Tag 3 begann mit Platz 2 in Endurance, dann nur der 4. in Super-Catch, noch ein 4. in Australischer Runde und noch ein 4. Platz in Trick-Doubling. Re-Motions lagen nur 1 Punkt hinter BoomerGang aber noch 8 Punkte vor Rad Revolution und 14,5 Punkte vor T.O.B.Y. Mit einem 3. Platz im abschließenden Team-Relay (1. Platz Rad Revolution, 2. Platz BoomerGang) konnten sich die Re-Motions den WM-Titel sichern. Gewinner des Turnieres wurde die „Einladungs-Mannschaft“ Boomergang mit zwei Werfern aus Italien und je einem aus  der Schweiz, den Niederlanden, Spanien und Japan.

Teamscores Ausschnitt 650Der Mannschafts-Endstand: Die Re-Motions sind Weltmeister hinter dem internationalen Team Boomergang

Und es ging spannend weiter - und besonders erfolgreich für Günter Möller
In der Einzel-WM maßen sich nochmal 70 Werferinnen und Werfer in den Disziplinen Australische Runde, Fast-Catch (hier wird die Zeit auf 5 Fänge gestoppt), Endurance, MTA-100 und Accuracy. In Fast-Catch konnte Fridolin Frost mit 5 Fängen in 20,17 Sekunden Bronze und in Endurance mit 57 Fängen die Silber-Medaille gewinnen. Die Gold-Medaille in der Königs-Disziplin Australischer Runde konnte Günter Möller mit 85 von 100 Punkten für sich erzielen. In der Gesamtwertung kamen drei der Re-Motions in die Top Ten: Tom Szartowicz auf Platz 9, Günter Möller auf Platz 7 und Fridolin Frost auf Platz 2.

Bumerang 650WM-Bumerang 2012: Hier findet man auch die Unterschrift von Günter Möller

Die nächste WM wird in genau einem Jahr – über Ostern – in Perth/Australien stattfinden.
Wer das Bumerang-Werfen selber mal ausprobieren möchte, findet dieses Jahr sicher die Gelegenheit mit Günter Möller auf dem „alten“ Baseball-Platz in Hackenbroich oder evtl. auch im Rahmen einer AG oder eines offenen Angebotes.
Übrigens: Die 34. Internationalen Deutschen Meisterschaften im Bumerangwerfen werden am 20. und 21. Juli 2013 in Köln auf der Jahnwiese am Stadion stattfinden.

 

 
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